MuK: Mein Körper gehört mir! Auch im Netz.

alt=

© MUK

Ob Smartphone oder Spielkonsole, Junge oder Mädchen: Cybergrooming, also die gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener zu Minderjährigen im Internet mit sexuellen Absichten, ist eine reale Gefahr, sobald Kinder in Chats aktiv sind.

Mit gezielten Fragen und falschen Versprechungen schaffen es die meist männlichen Täter, Kinder in Bedrängnis zu bringen. Diese wiederum wehren sich oft nicht oder wissen nicht, wie sie mit dieser Belästigung umgehen sollen. Aus Angst und weil sie nicht gelernt haben, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln, „Nein“ zu sagen und auf ihr Bauchgefühl zu hören.

Doch wie können Eltern ihr Kind am besten schützen?
Der Schutz vor Cybergrooming beginnt nicht erst am Computer, sondern im täglichen Leben. Auf Familienfeiern, beim Einkaufen, im Verein oder in der Schule unterstützen Sie Ihr Kind darin, „Nein“ zu sagen, wenn es der Oma kein Küsschen zur Begrüßung geben will, nach dem Training nicht duschen möchte oder ein Foto verweigert. Immer wieder muss klar sein: Dein Körper gehört dir – ob im echten Leben oder online! Du entscheidest!

Auch entsprechende Kommentare ermutigen, eine eigene Position zu entwickeln. Beispielsweise beim Anschauen von Kinderfotos, denn „Süße Baby-Po-Fotos teilt man nicht online“. Beim Spielen sollte klar sein: „Echte Freunde akzeptieren ein Nein“ oder bei der Mediennutzung „Nicht jeder, der nett schreibt, ist auch nett“ oder „Online-Freunde bleiben Online-Freunde – keine Treffen ohne Eltern“ oder „Echte Freunde verlangen kein Nacktfoto“.

Natürlich helfen auch entsprechende Regeln und Maßnahmen zur Datensicherheit, wie Jugendschutz-Einstellungen. Vor allem aber ist es wichtig, im vertrauensvollen Gespräch miteinander zu bleiben, auch wenn es ein unangenehmes Thema ist. Aber je offener Sie mit Ihrem Kind über Möglichkeiten der sexuellen Belästigung sprechen und wie man sich hier am besten wehren kann, desto selbstbewusster kann Ihr Kind handeln. Und es weiß, dass es jederzeit zu Ihnen kommen kann – auch wenn es mal einen Fehler gemacht hat. Denn nur wer Vertrauen spürt, traut sich auch, Hilfe zu suchen und anzunehmen.

Ilona Einwohlt für MuK Hessen e.V.